Kreuzacker
Wohsiedlung Kreuzacker, Dietikon
Neubau mit 80 Wohnungen, in Realisierung
Max Wiederkehr-Stiftung
Neff Neumann Architekten, Zürich
Farbberatung Innen und Aussen
Fotos: © Nadja Hutter Cerrato
Erster Eindruck
Entlang der Windeggstrasse in Dietikon springt der neue Baukörper sanft nach vorne und zurück. Auf der Gartenseite sind die volumetrischen Ausstülpungen grösser, der Bau greif in die parkähnliche Situation aus, verzahnt sich gleichsam mit dem Grünraum. Diese rhythmische Bewegung des Bauvolumens findet in der Gliederung der Fassade mit stehenden und liegenden Bauteilen eine Fortsetzung. Elemente aus unterschiedlich ausgerichteten Verkleidungen aber auch Materialien werden miteinander verwoben und erzeugen ein ausgewogenes Erscheinungsbild mit sinnlichen Qualitäten. Eine stehende Eternitverkleidung mit charakteristischer Wellenstruktur und ausgeprägtem Schattenbild oder eine liegende, hölzerne Brettverschalung mit der einprägsamen Textur von gehobeltem Holz sind Teil der Materialpalette genauso wie verschiedene Metalle für Elemente wie Fenster, Geländer und Dachrand. Fast jedem Material ist sodann ein eigener Farbwert – eine Farbbeschichtung – zugewiesen; wobei diese jeweils eine Verwandtschaft zu dessen Materialfarbe hat. Die Farbgebung der Hauptelemente insgesamt baut auf einem moderaten Warm-Kalt-Kontrast auf: Es gibt ein verhülltes, kühles Petrol für den Welleternit und ein warmes, gedecktes Oxidrot für das Holz. Ebenso rötlich jedoch in dunkleren verschatteten Nuancen sind die metallischen Fensterrahmen, Gesimse und Dachabdeckungen gehalten. Im Gegenspiel zu diesen tief klingenden Schattentönen treten die Storenverkleidungen wie grünlich schimmernde, eingewobene Bänder in Erscheinung und verbinden sich mit dem ebenso hell-türkis farbenen, textilen Sonnenschutz. Genauso leuchtend, aber nur in kleinster Quantität wie ein dünner Faden zeigt sich schliesslich aus dem Rotspektrum heraustretend ein sattes, den Farbklang würzendes, Pink. Die Farbgebung vermittelt in ihrer Gesamtheit einen tektonisch differenzierten, prägnanten Eindruck und ermöglicht eine Mehrfachlesart der Architektur.